Biokontrollierte Streutoiletten, BST

Prinzip und Funktionsweise

Der Begriff biokontrollierte Streutoiletten, BST, wurde von Prof. Joseph Országh (im Französischen: toilette à  litière biocontrôlée, TLB) eingeführt und über seine Website www.eautarcie.org bekannt gemacht. Er weist auf die Funktionsweise der Toilette und auf die Unterbindung von Geruchsbildung hin.

Eine biokontrollierte Streutoilette ist eine einfache und geruchsfreie Toiletten-Lösung entsprechend dem natürlichen Stoffkreislauf.

Streutoiletten = Nutzung mit Einstreu

Die Gerüche werden verhindert und „kontrolliert“, indem man ein zellstoffhaltiges Material pflanzlicher Herkunft nach jeder Benutzung hinzufügt.

Das Einstreu (Zellstoff pflanzlicher Herkunft, z.B. Hobelspäne) blockiert die enzymatische Reaktion in den Ausscheidungen, welche für die Geruchsbildung zuständig ist. Dies funktioniert nur, wenn Urin im Prozess involviert ist, was grundsätzlich gegen die Trennung von Urin und Stuhl spricht.

Eine biokontrollierte Streutoilette benötigt keine Belüftung. Der Sammelbehälter wird auf den Kompost geleert, dort findet die Kompostierung statt. Bei einigen Systemen mit größerer Kapazität  erfolgt die Kompostierung schon im Sammelbehälter. In diesem Fall ist in der Regel der Behälter auch ein Vorkompostierungsbehälter und er ist mit einem Belüftungsrohr ausgestattet.

Kompostierung

Durch die Zufuhr von kohlenstoffhaltigem Material (Einstreu) zu den stickstoffhaltigen Fäkalien ist das K zu N Verhältnis (Kohlenstoff zu Stickstoff Verhältnis) ideal für den Kompostierungsprozess.

Voraussetzung ist, dass man einen Garten oder eine andere Freifläche hat, wo die Reststoffe kompostiert werden können.

Einstreu

Gut gemischte Reststoffe aus dem Garten, getrocknet, bilden meist gute Ausgangsstoffe. 

Laub, Baum- und Strauchschnitt eignen sich sehr gut als Einstreu für die Komposttoilette sowie als Material für die Kompostierung, da es auch in vielen Gärten frei vorhanden ist. Dies setzt voraus, dass für ihre Lagerung, ein regengeschützter Platz vorhandenist. Des Weiteren eignen sich Küchenabfälle, Strohhäcksel, Gemüseabfälle, Rindenmulch sowie  zusätzlich Biokohle als gutes Einstreumaterial, welches die Kompostierung positiv beeinflusst.

Wartungsfrequenz

Wie oft der Sammelbehälter auf dem Kompost entleert werden sollte, ist generell von seiner Kapazität abhängig und davon, wie häufig die Trockentoilette benutzt wird:

Ein 15 Liter Behälter als Haupttoilette in einem 4-köpfigen Haushalt muss 2- bis 4-mal wöchentlich geleert werden.

Ein 80 Liter Behälter ist nach 80 bis 100 Nutzungen zu drei Viertel voll und sollte dann geleert werden.

Größere Kapazitäten sind nur mit Urintrennung oder mit Wartungsklappe für eine Leerung mit Schaufel möglich (wie das System Biolan eco): der Behälter wäre nämlich sonst zu schwer, um per Hand geleert zu werden.

Videos dazu hier : https://www.nowato.com/wartung-einer-toilette-mit-80-l-behaelter-videos/